02.04.21
Es ist Karfreitag und mein Nachbar Mario und ich wollen mit dem Rad los. Grobe Richtung Morgenröthe - Rautenkranz. So treffen wir uns früh gegen zehn vorm Haus, beide noch etwas zerknautscht und nicht sonderlich motiviert. Klar, zum Radfahren haben wir immer Bock, aber vier Grad und leichter Nieselregen - und das obwohl alle Wetterapps Sonne gemeldet haben - finden einige vielleicht reizvoll, wir auf jeden Fall nicht. Na egal, wir fahren los und schon einen Ort weiter, in Lauter, wollen wir eigentlich wieder umdrehen. Aber was soll´s. Man braucht ja auch was zu Jammern am Ende des Tages ;)
Von Lauter geht es, Aue rechts liegen lassend, weiter nach Bockau. In Bockau biegen wir ab und folgen dem Radweg zum Blauenthaler Wasserfall. Nach einer kurzen Rast fahren wir vorbei am Wasserfall, weiter nach Eibenstock. Dabei machen wir es uns einfach und folgen der Hauptstraße, was aber nicht wirklich Spaß macht. Aber gut, sind nur 2 km. Es geht weiter über den Vorstaudamm der Eibenstocker Talsperre hinauf zu einem meiner Lieblingsplätze, von dem man eine traumhafte Aussicht hat. Natürlich heute eher nicht. Wir machen wieder kehrt und fahren durch Schönheide - bei mittlerweile nur zwei Grad - hoch zum Stausee Carolagrün. Im Sommer ein echter Geheimtipp, dieser malerisch gelegene See.
Nach Carolagrün geht es auf "Waldautobahnen" wieder hinunter. Den Wegen folgend nach Morgenröthe passieren wir das versteckte, sehr schöne Zinsbachtal und kommen schließlich an unserem Bestimmungsort an: Morgenröthe-Rautenkranz, kältester Ort Sachsens, der natürlich hält, was er verspricht...null Grad! Na wenigstens sind wir an unserem Ziel, dem Raumfahrtmuseum, allein. Wer ist schon bei dem Wetter auch draußen unterwegs? Ich überreiche Mario einen mitgebrachten Schoko-Osterhasen, ist ja schließlich Ostern. Ein "Belohnungsbier" hätten wir uns auch gern gegönnt, aber selbst zwei Einheimische können uns nicht sagen, welche Kneipen gerade geöffnet haben, bzw. Getränke to go bereitstellen.
Spontan entscheiden wir uns, zurück nach Eibenstock zu fahren. Schließlich gibt es dort eine Tankstelle, wo man auf jeden Fall ein Getränk bekommt. Unser Weg dahin schlängelt sich vorbei an immer mehr werdenden Schneeresten in Richtung Carlsfeld. Auf halbem Weg dahin biegen wir jedoch links ab auf den Radweg nach Eibenstock. Die Stadt erreichen wir von Südwesten kommend über Waldwege, welche oberhalb der Stadt einen grandiosen Ausblick auf diese offenbaren. Das sind immer wieder diese Momente, bei denen man staunen muss. Und genau darum geht es. Kurze Pause, danach geht es eine Art schmalen Trail hinunter zum Zentrum. Fündig bei unserer Suche nach einem Kaltgetränk werden wir, nach ca. fünf geschlossenen Kneipen, bei einem Dönerimbiss. Egal, geht eh nur drum, dass eine obligatorische Bier unterwegs zu trinken. Dieses im Gepäck suchen wir uns bei der Weiterfahrt nach Sosa ein gemütlich Plätzchen für die geplante Pause.
Frisch "gestärkt" machen wir uns über Sosa zurück auf den Heimweg nach Schwarzenberg. Wir quälen uns nochmal die Hauptstraße zum Meiler hoch, wobei einer von uns Zweien keinen Blick mehr hat für die schöne Aussicht ;) Das letzte Stück führt uns durch einen der, wie Mario ihn nennt, verwirrendsten Wälder unserer Region. Es gibt halt 1000 Abzweige und Wege. Aber dank Komoot ist das heutzutage natürlich alles echt easy. Bockau links liegenlassend kommt auf den letzten sieben Kilometern doch tatsächlich noch die Sonne zum Vorschein. Bei jetzt sechs Grad kommen wir nach heutigen 75 km und 1400 hm wieder daheim in Schwarzenberg an. Und am Ende des Tages haben wir beide trotzdem ein fettes Grinsen im Gesicht. Weil es wie immer schön war...
Glück auf...
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